Deutsche seien selbst Schuld an Steuerflucht in Schweiz (Welt)

Der unten gebloggte Zeitungsartikel in der Welt wiederholt den unsäglichen Blödsinn, dass die Ungerechtigkeit des deutschen Steuersystems dafür verantwortlich sei, dass deutsche Steuerpflichtige ihr Geld nicht nur im Ausland anlegen, sondern dann auch das Finanzamt belügen. Das ist zutiefst undemokratisches, herablassendes Gerede derer, die sich selbstherrlich über dem gemeinen Volk wähnen.
Über das Steuersystem muss in einer Demokratie allein an der Wahlurne entschieden werden, nicht durch die räuberische Steuerpolitik der Nachbarn. Jeder, der die Steuerpolitik nicht passt, kann wählen gehen, politisch aktiv werden oder auswandern. Einen "Wettbewerb" zwischen zwei Staaten gibt es nur dann, wenn echte Unternehmensverlagerungen oder Personenbewegungen stattfinden - dann aber gibt es keine Steuerhinterziehung mehr. Dem Geld für ein paar Prozentchen mehr hinterher zu ziehen mag zwar ein trauriges Licht auf Prioritäten im Leben werfen, aber letztlich ist natürlich jeder Mensch frei, dies zu tun. So mancher Deutsche aber würde sich die Augen reiben, welche Steuerlast ihn in der Schweiz erwarten würde - denn die meisten Steuervorteile bietet die Schweiz nur nicht-Ansässigen an (sowohl für Unternehmen als auch Individuen). Genau das ist es, was Steuer- und Verdunkelungsoasen so verwerflich macht: sie bieten Gesetze an, die vor allem im Ausland ihre Wirkung entfalten sollen. Die Idee eines 'Steuerwettbewerbs' ist undemokratischer Quatsch und führt zu feudalen Ideen, die von manchen in die Nähe der Apartheid gerückt werden.