280 Milliarden Euro entgangene Steuereinnahmen durch Preismanipulationen im Welthandel

Die Manipulation von internen Verrechnungspreisen (transfer pricing) sowie Import- und Exportpreisen (trade mispricing) im Welthandel wird immer mehr zum Thema der internationalen Steuerdebatte. Dies wurde bei einer Konferenz der International Task Force on Financial Integrity and Economic Development in Washington deutlich.

Der US-Wissenschaftler Simon Pak hat auf Grundlage umfangreicher empirischer Untersuchungen ausgerechnet, dass durch manipulierte Import- und Exportpreise zwischen 2005 und 2007 insgesamt 850 Milliarden Euro an Kapital aus Nicht-EU-Ländern in die EU und die USA geflossen ist. Wäre dies besteuert worden, hätten die Länder 280 Milliarden Euro höhere Staatseinnahmen gehabt. Christian Aid hat in seiner Studie "False profits: robbing the poor to keep the rich tax-free" vom März 2009 die Zahlen von Simon Pak veröffentlicht. Leidtragende der Preismanipulationen von Unternehmen sind auch die armen Länder, allen voran Nigeria, Pakistan, Vietnam und Bangladesh.

Die OECD-Guidelines zum Thema Transfer Pricing, die gerade aktualisiert wurden, konnten diesen Trend bisher nicht stoppen. Der indische Wissenschaftler Ganapati Bhat plädiert in einem aktuellen Discussion Paper des DIE daher für eine verstärkte internationale Kooperation und die Schaffung einer internationalen Institution, die die weltweiten Einnahmen und Steuerzahlungen transnationaler Konzerne ermittelt.




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