Neue Zahlen: Winzige Steueroase ist EU's größter Auslandsinvestor

Welches Europäische Land war 2011 der größte Investor außerhalb der 27-Mitgliedsstaaten der EU? Deutschland mit seinem BIP von ca. US$ 3,6 Billionen? Oder Frankfreich mit einem BIP von ca. US$ 2,8 Billionen?

Weder noch. Der Spitzenreiter ausländischer Investitionen hält laut dieser Presseerklärung von Eurostat vom 13. Juni 2012...die "Todesstern" Steueroase Luxemburg, mit einem BIP von nicht einmal einem Fünfzigstel des deutschen BIP.

Und welches ist das Hauptziel von Investitionen von nicht-EU-Drittstaaten in die Europäischen Staaten?  Deutschland vielleicht? Nein - das Großherzogtum Luxemburg.

Eurostat sagt folgendes:
"Luxemburg, mit Investitionen in Höhe von 110 Mrd. Euro, war der größte Investor in Drittländer im Jahr 2011, gefolgt vom Vereinigten Königreich (89 Mrd.), Deutschland (34 Mrd.), Frankreich (21 Mrd.), Spanien (19 Mrd.) und Belgien (16 Mrd.).

Luxemburg (86 Mrd.) war ebenfalls der Hauptempfänger von DI-Zuflüssen aus Drittländern, vor Schweden (16 Mrd.), Spanien (15 Mrd.), dem Vereinigten Königreich (14 Mrd.), Frankreich  (12 Mrd.) und Deutschland (11 Mrd.). Die Rolle Luxemburgs bei den ausländischen EU DI ist in erster Linie auf die Bedeutung des Kredit- und Versicherungsgewerbes in Luxemburg zurückzuführen."

Einer der erfolgreichen Geschäftszweige des Luxemburger "Kreditgewerbes" ist die Anfertigung maßgeschneiderter Lebensversicherungsmäntel zur Umgehung von allen möglichen Steuerpflichten. Zur Zeit wird man sich in Luxemburg über neues Geschäft zur Umgehung der bilateralen Schweizer Steuerabkommen freuen und fleißig Versicherungen verkaufen (die Details dazu sind hier).

Luxemburg belegte im Schattenfinanzindex 2011 den unrühmlichen dritten Platz in der Rangliste der weltweit schmutzigsten Finanzzentren. Die faszinierende Geschichte des Aufstiegs Luxemburg's als größte EU-Steueroase können Sie hier nachlesen (Deutschland's hier).

Diese Statistik passt wunderbar in die jüngsten Äußerungen eines Chinesischen Regierungsbeamten auf der TJN-Konferenz zur Unternehmensbesteuerung in Helsinki (hier nachlesen, und hier und hier erste Ergebnisse der Konferenz und die Konferenz-Abschlussrede des Finnischen Außenministers, hier). Der Beamte sagte, dass 73% des gesamten Chinesischen Außenhandels mit Steueroasen getätigt wird (das beinhaltet Hong Kong, eine Steueroase).